Fassade dämmen

Wer ein Haus besitzt, für den ist die Dämmung der Außenwände auf jeden Fall eine Überlegung Wert. Schließlich können Sie so Energie sparen und dadurch die Heizkosten deutlich senken. Zusätzlich schützt eine Fassadendämmung auch die Bausubstanz vor Schäden durch Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit, Schimmelbefall oder Algenbewuchs. Die Folge ist ein viel angenehmeres Wohnklima.

Zur Dämmung der Fassade hat sich in der Praxis aufgrund seiner Dämm- und Verarbeitungseigenschaften das Wärmedämm-Verbundsystem (kurz WDVS) aus Mineralwolle- oder Hartschaumplatten (EPS) durchgesetzt: Dabei werden Dämmstoffplatten direkt auf eine entsprechend vorbereitete Fassade geklebt. Der Überzug mit einem speziellen Armierungsgewebe schützt das Material vor Beschädigungen durch Risse und sorgt für Schlagfestigkeit.
 

Innen oder außen: Warum ist eine Außendämmung einer Innendämmung vorzuziehen?

Grundsätzlich können Sie Ihr Gebäude von außen oder von innen dämmen. Eine Außendämmung wird aber in den meisten Fällen vorgezogen, weil sie aus energetischer Sicht wirkungsvoller ist und im Gegensatz zur Innendämmung kein Wohnraum verloren geht. Im Idealfall kombinieren Sie die Wärmedämmung mit einer Fassadensanierung, um doppelte Kosten für das Baugerüst zu sparen.

Eine Innendämmung ist aber immer dann eine gute Lösung, wenn eine Außendämmung nicht realisierbar ist. So kommen Innendämmungen zum Einsatz, wenn es sich zum Beispiel um ein Fachwerkhaus oder eine denkmalgeschützte Fassade handelt, deren Aussehen unverändert bleiben soll oder muss.

Berücksichtigen Sie bitte, dass eine Dämmung der Außenwand meist mit einer Reihe von Zusatzarbeiten verbunden ist (ggf. Dachüberstand vergrößern, Fensterbänke verlängern, Fallrohre/Markisen, Gitter und Vordach abbauen und später wieder montieren, Schäden im Putz ausbessern, etc.). Darum planen Sie die Modernisierungsmaßnahme und ihren zeitlichen Ablauf gründlich – die Arbeiten sind nicht an zwei bis drei Wochenenden erledigt.

Weitere Informationen zum Thema Wärmedämmung erfahren Sie im BAUHAUS Ratgeber "Wärmedämmung spart viel Energie"

zum Ratgeber Wärmedämmung spart viel Energie

Schritt 1: Gerüst aufbauen

Um eine Außendämmung der Fassade vom Boden bis zum Dach mit Wärmedämmverbundsystemen (WDVS) vorzunehmen, ist in den meisten Fällen ein Baugerüst hilfreich – es sei denn, Sie wohnen in einem Bungalow.

Schritt 2: Untergrund für die Fassadendämmung vorbereiten

Steht das Gerüst und Sie können alle Außenwände des zu dämmenden Gebäudes gut erreichen, ist die Vorbereitung des Untergrundes an der Reihe. Die Fassade muss auf jeden Fall trocken, sauber, riss- und staubfrei sein. Reinigen Sie die Außenwände zunächst mit Wasser und einer Bürste oder am einfachsten mit einem Hochdruckreiniger. Nun sichtbare Schwachstellen wie zum Beispiel Risse in der Wand können Sie jetzt beseitigen. Alten Putz schlagen Sie ebenfalls von der Fassade ab und erneuern ihn, bevor Sie mit der Fassadendämmung beginnen. Damit der Untergrund gleichmäßig saugfähig und gefestigt ist, tragen Sie anschließend Universal- oder Tiefengrund auf: Behandeln Sie die Wand entweder mit einem Quast, einem Fassadenroller oder mit einem Drucksprüher.

Bringen Sie nun am Gebäude das Sockelprofil an. Hierfür markieren Sie dessen Höhe flucht- und waagerecht oberhalb des Sockelputzes und fixieren Sie die passend zugeschnittenen Profile (Blechschere oder Trennschleifer) mit Nageldübeln in der Hauswand.

Ein Tipp: An den Ecken des Gebäudes müssen Sie die Profile auf Gehrung schneiden.

Schritt 3: Dämmplatten anbringen

Schneiden Sie die WDVS-Platten gegebenenfalls passend zu (Handsäge oder scharfes Messer) und rühren Sie den Klebemörtel nach Herstellerangaben an. Anschließend verspachteln Sie das Sockelprofil mit Systemklebemörtel und arbeiten zusätzlich einen 60 Zentimeter breiten Gewebestreifen als Armierung ein. Sobald der Kleber angezogen hat, erfolgt die Verklebung der Außendämmung im sogenannten Punkt-Wulst-Verfahren: Versehen Sie die Dämmplatten mit einer umlaufenden Wulst am Plattenrand und tragen Sie zusätzlich in der Plattenmitte einzelne Klebebatzen auf.


Beachten Sie: Zur Wärmedämmung benötigen Sie pro Quadratmeter rund fünf Kilogramm Mörtel.

Setzen Sie nun die untere Kante der WDVS-Platte in das Profil und drücken Sie sie an der Wand fest. Verlegen Sie alle weiteren Dämmplatten in waagerechten Reihen im Verband mit einem Überbindemaß von mindestens 20 Zentimeter – an den Ecken des Gebäudes im Versatz (Kreuzfugen vermeiden, damit sich keine Wärmebrücken bilden). Verkleben Sie alle Platten der Fassadendämmung oberflächenbündig und entfernen Sie gegebenenfalls hervorquellenden Kleber. Achten Sie vor allem auf dichte Plattenstöße – andernfalls entstehen Fugen, über die später viel Raumwärme entweicht. Das gilt auch für Anschlüsse, zum Beispiel zur Dachtraufe, dem Ortgang und anderen Bauteilen. Stellen Sie hier die dichte Verbindung mit einem komprimierten Schaumstoffband her.

Schritt 4: Lücken in der Dämmung schließen

Auch wenn Sie das WDV-System genau zuschneiden, können Sie die eine oder andere Lücke in der Dämmung nicht vermeiden. Solche Lücken lassen sich allerdings leicht schließen: Haben Sie Steinwolle als Dämmstoff gewählt, stopfen Sie die Fugen mit Dämmstreifen aus. Bei Hartschaum-Dämmplatten spritzen Sie zur Dämmung einfach PU-Schaum in die Lücken.

Schritt 5: Dämmplatten verdübeln

Bei unzureichender Tragfähigkeit der Wand, wie zum Beispiel bei der Altbausanierung, befestigen Sie die Dämmplatten zusätzlich mit Tellerdübeln in der Fassade. Bohren Sie hierfür die Dübellöcher (an jedem Fugenkreuz einen und pro Platte zusätzlich je ein bis zwei Dübellöcher) mit einer Schlagbohrmaschine und acht Millimeter Hartmetallbohrer vor (Bohrer mit Tiefenanschlag nutzen). Schlagen Sie anschließend mit einem Hammer die Dübel so in die Dämmung ein, dass der Dübelteller bündig in der Dämmstoffoberfläche sitzt.

Beachten Sie: Das Verdübeln sollte frühestens drei Tage nach der Dämmplattenverklebung erfolgen.

Schritt 6: Armierung anbringen

Sind die Dämmplatten verklebt und verdübelt, betten Sie an allen Fensterecken Armierungsstreifen diagonal in einen Klebemörtel ein und bringen Sie an den stoßgefährdeten Außenecken sowie an Fenstern und Türen zusätzlich Gewebeeckwinkel an. Tragen Sie anschließend auf der gesamten Fläche den Klebe- und Armierungsmörtel auf und betten Sie außerdem bahnenweise, überlappend und faltenfrei Gewebearmierung ein. Anschließend die Oberfläche eben abziehen.

Schritt 7: Oberputz an der Fassade auftragen

Nachdem die Armierungsschicht getrocknet ist, streichen Sie die Dämmung auf der Fassade mit weißer Grundierfarbe vor. Dadurch hält der anschließende Putz besser, und ein Durchscheinen des grauen Untergrundes der Dämmstoffe wird vermieden. Nach einer erneuten Trocknungszeit ziehen Sie den Oberputz mit einer Kelle in Kornstärke auf die Dämmung auf. Die gewünschte Struktur erzielen Sie durch kreisendes oder gerades Abreiben des Putzes.

Ein Tipp: Bei dieser Arbeit darf es weder regnen, noch zu heiß oder zu windig sein. Ideal ist ein bedeckter Himmel bei gemäßigten Temperaturen.

WDV und CE: Warum sollten Sie unbedingt Systemkomponenten verwenden?

WDV-Systeme (Wärmedämmverbundsysteme) sind baurechtlich geprüfte und zugelassene Systeme, deren einzelne Komponenten genau aufeinander abgestimmt sind. Wer die einzelnen Komponenten zusammenkauft und beliebige Dämmplatten oder Kleber einsetzt, wird dies unter Umständen später mit erheblichen Bauschäden bezahlen müssen. Deshalb unser dringender Rat: Verwenden Sie grundsätzlich nur Systemkomponenten aus Wärmedämmverbundsystemen.

Achten Sie bei der Auswahl der Dämmstoffe außerdem auch unbedingt auf das Ü-Zeichen beziehungsweise CE-Zeichen, das Brandverhalten und die Wärmeleitfähigkeitsgruppe. Mit dem Ü-Kennzeichen bestätigt der Hersteller, dass das Produkt den geltenden nationalen Richtlinien entspricht. Das CE-Kennzeichen bezieht sich auf die europäischen Richtlinien.

KfW und BAFA: Welche Möglichkeiten der staatlichen Förderung gibt es?

Energetische Modernisierungsmaßnahmen sind in vieler Hinsicht sinnvoll und amortisieren sich oft innerhalb weniger Jahre. Aber sie stellen auch teils erhebliche Investitionskosten dar. Doch es gibt eine Vielzahl von Förderprogrammen für die Modernisierung von Wohnhäusern, wie zum Beispiel zinsgünstige Darlehen, direkte Zuschüsse zu Investitionskosten, Steuererleichterungen oder lokale Sonderkreditprogramme von Banken, Sparkassen, Ländern und Kommunen.

Zu den wichtigsten bundesweiten Förderprogrammen zählen die Angebote der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und des Bundesamtes für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA). Wenn Sie die Montage eines WDV-Systems zum Beispiel als einzelne Maßnahme von der KfW durch einen zinsgünstigen Kredit fördern lassen wollen, ist allerdings eine Mindestplattendicke zu beachten. Lassen Sie sich am besten beraten, bevor Sie die Modernisierungsmaßnahme in Angriff nehmen.

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