Anleitung: Bauen Sie ein Vogelhaus in 5 Schritten

Kahle Sträucher, gefrorene Böden und kaum Insekten: Während wir es uns im Winter zuhause richtig gemütlich machen, beginnt für viele Gartenvögel eine besonders herausfordernde Zeit. Schnee und Frost erschweren den heimischen Vögeln die Suche nach Beeren, Würmern und Samen.

Mit einem Vogelfutterhaus im Garten können Sie den Vögeln durch die kalte Jahreszeit helfen. Frische Samen, Körner, Flocken, getrocknete Beeren und Obst geben den hungrigen Tieren wichtige Energie – damit sie im Frühjahr wieder fröhlich zwitschern können.

Ein Vogelfutterhaus können Sie ganz einfach aus Holzplatten selbst herstellen. In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung zeigen wir Ihnen, wie es gebaut sein sollte, was Sie beim Bau eines Vogelhauses beachten sollten und welche Dinge Sie dafür benötigen.


Welche Werkzeuge braucht man für ein Vogelhaus?

Begrüntes Vogelhaus

Vorweg: Sie müssen keinesfalls eine komplett ausgestattete Werkstatt haben. Etwas Holz, ein paar Nägel und wenige Werkzeuge reichen völlig aus. Hier zeigen wir Ihnen in einzelnen Schritten, wie Sie ein klassisches Vogelfutterhaus bauen können.

Benötigtes Material:

  1. 1 Holzplatte als Bodenplatte (20 cm x 30 cm x 2 cm)
  2. 2 Holzplatten für das Dach (15 cm x 30 cm x 1 cm)
  3. 2 Holzleisten für die langen Ränder (30 cm x 5 cm x 1 cm)
  4. 2 Holzleisten für die kurzen Ränder (20 cm x 5 cm x 1 cm)
  5. 4 Holzleisten als Dachstützen (20 cm x 2 cm x 2 cm)
  6. Nägel oder Schrauben
  7. Optional: Öl, Lasur, Klarlack oder Buntlack (ökologisch)

Wichtiges Werkzeug:

  1. Handkreissäge mit verstellbarer Grundplatte, alternativ eine Stichsäge mit Parallelanschlag (für Gehrungsschnitte)
  2. Tischlerwinkel
  3. Hammer oder Akkuschrauber Pinsel

Sie haben nicht alles zur Hand? Kein Problem, wir unterstützen Sie: In den meisten BAUHAUS Fachcentren können Sie sich viele verschiedene Werkzeuge auch erstmal unkompliziert ausleihen, statt sie gleich zu kaufen.


Bauanleitung für Ihr Vogelhaus

Holzstück mit 45 Grad Gehrung

1. Holzleisten auf Gehrung schneiden

Beginnen Sie damit, alle Werkstücke anzuschrägen, die später über eine Ecke verbunden werden. Dazu stellen Sie die Säge auf 45 Grad ein und machen insgesamt 14 Gehrungsschnitte

  1. an beiden Enden der vier Holzleisten für den unteren Rahmen (8),
  2. an jeweils einem Ende der vier Trägerbalken des Daches (4)
  3. und an jeweils einer langen Seite der zwei Dachplatten (2).

Holz für Vogelhaus wird lasiert

2. Holz des Vogelhauses behandeln (optional)

Abhängig von der Holzart und Ihren persönlichen Vorlieben können Sie Ihr Vogelhaus entweder unbehandelt lassen oder mit einem Holzschutz aus Öl, Lasur oder Lack behandeln.

Wenn Sie sich für ein Öl oder eine Lasur entscheiden, sollten Sie das Holz noch vor dem Zusammenbau streichen. So kann der Wetterschutz in jede Pore des Holzes gelangen. Damit die Oberfläche gut geschützt ist, sind meistens zwei Anstriche notwendig. Ein Anstrich mit Lack kann auch noch gut nach dem Zusammenbau erfolgen.

Egal für welche Holzbehandlung Sie sich entscheiden: Achten Sie unbedingt darauf, dass es sich um ein ökologisches Produkt handelt, damit später keine Stoffe in das Futter gelangen und den Tieren schaden können. Sie erkennen umwelt- und gesundheitsverträgliche Produkte zum Beispiel an dem Symbol „Blauer Engel“.


Vogelhaus wird zusammengeschraubt

3. Bodenplatten und Dachstützen des Vogelhauses anbringen

Aus der Bodenplatte und den vier Rahmenleisten bauen Sie die Basis für das Vogelhaus. Dazu nageln Sie die einzelnen Leisten mit jeweils drei Nägeln rund um die Platte fest. Verstärken Sie die Eckverbindungen zusätzlich mit einem weiteren Nagel.

Tipp: Statt mit Nägel zu arbeiten, können Sie die Rahmenleisten auch einfach an die Bodenplatte schrauben.

Setzen Sie in jede Ecke der Bodenplatte eine der vier Holzleisten mit dem flachen Ende nach unten – die Leisten dienen als Dachstützen. Achten Sie darauf, dass die Spitze des Gehrungschnittes so nach innen steht, dass Sie später die Dachplatten bündig auflegen können. Vernageln Sie die Stützen von unten mit der Bodenplatte.


Dach des Vogelhauses wird zusammengeschraubt

4. Dach des Vogelhauses fixieren

Im letzten Schritt bauen Sie das Dach zusammen und fixieren es. Legen Sie dazu die beiden auf Gehrung gesägten Seiten der Platten so aneinander, dass ein 90-Grad-Winkel entsteht. Verbinden Sie die Platten vorsichtig mit Nägeln, setzen Sie sie auf die angeschrägten Dachstützen und nageln Sie sie an den Stützen fest. Alternativ können Sie natürlich auch hier wieder mit Schrauben arbeiten.


Vogel frisst an Vogelhaus

5. Vogelhaus im Garten aufstellen

Voilà! Schon ist das Vogelhaus fertig und Sie können es im Garten aufstellen.


Fragen und Antworten rund um den Bau eines Vogelhauses

Welches Holz nehme ich zum Bau eines Vogelhauses?

Massives Holz ist die beste Wahl für ein Vogelhaus. Dabei sollten Sie eine Holzart wählen, die sich gut für den Außenbereich eignet. Von Natur aus witterungsbeständig sind zum Beispiel Zedernholz, Lärchenholz, Douglasienholz oder das Kernholz der Eiche. Andere Holzarten wie Fichte oder Tanne eignen sich natürlich auch; sie sind ohne eine Behandlung mit Holzschutzmitteln jedoch nicht witterungsbeständig


Welche Größe sollte ein Vogelhaus haben?

Die Größe Ihres Vogelfutterhauses können Sie selbst bestimmen. Die minimale Größe der Bodenplatte sollte jedoch 30 x 15 cm betragen – nach oben sind fast keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist jedoch, dass das Futterhaus von einem ausreichend großen Dach geschützt ist, das einige Zentimeter über die Fläche der Bodenplatte hinaussteht. So bleibt das Futter immer schön trocken.


Rotkehlchen sitzt an Vogelhaus

Wo sollte ich das Vogelhaus aufstellen?

Der Standort Ihres „Vogelrestaurants“ ist entscheidend für den Andrang der gefiederten Gäste. Für einen hohen Komfort sorgt ein windgeschützter Standort. So können die Vögel auch bei ungemütlichen Wetterbedingungen gemütlich ihr Futter aufpicken. Eine sichere Umgebung erhöht den Wohlfühlfaktor: Das Umfeld sollte für die Vögel gut überschaubar sein. Katzen, die sich unbemerkt anschleichen wollen, haben so kaum eine Chance. Bäume und Sträucher in der Nähe (mindestens 2 Meter Abstand) bieten Vögeln im Notfall eine schnelle Rückzugsmöglichkeit.
Auch wenn es schön zu beobachten ist: Achten Sie darauf, dass das Futterhaus nicht direkt vor einem Fenster steht. Vögel erkennen die Scheibe womöglich nicht und verletzen sich beim Anflug.


Wann das Vogelhaus aufstellen?

Oft dauert es einige Zeit, bis die Gartenvögel ihre neue Futterquelle entdeckt haben. Damit das Vogelrestaurant im Winter ein voller Erfolg wird, sollten Sie es schon im Herbst eröffnen. Futter, das am Anfang zum Beispiel auch auf dem Dach des Vogelhauses platziert wird, macht die Tiere frühzeitig neugierig. Sobald die Vögel das Vogelfutterhaus als Nahrungsquelle für sich entdeckt haben, sollten Sie für regelmäßigen Nachschub sorgen und immer sorgfältig darauf achten, dass keine Futterreste liegen bleiben.


Wie richtet man ein Vogelhaus aus?

Sie können das Vogelfutterhäuschen auf einen stabilen Pfahl stellen oder aufhängen. Die Höhe sollte mindestens 1,50 Meter betragen. Achten Sie in jedem Fall auf eine sichere Konstruktion und Befestigung, damit das Vogelhaus bei einem Sturm nicht herunterfallen kann. Das Vogelhaus ist am besten vor starken Witterungen und Sonneneinstrahlung geschützt, wenn es in östliche oder südöstliche Richtung aufgestellt wird.


Grünfink sitzt an Futterstelle

Was muss ich bei der Vogelfütterung beachten?

Eine Vogelfutterhaus bedeutet auch Verantwortung. Verantwortung für das Wohlergehen der Vögel, die das Haus nutzen. Damit Sie und die Piepmätze lange Spaß an dem Häuschen haben, solltest Sie folgendes beachten:

  1. Nutzen Sie nur artgerechtes Futter für Wildvögel.
  2. Statt großer Futtermengen legen Sie besser alle ein bis zwei Tage kleine Portionen nach, damit das Futter nicht schimmeln kann.
  3. Entfernen Sie unbedingt altes Futter, bevor Sie das neue Futter nachlegen.
  4. Reinigen Sie das Vogelhaus einmal in der Woche, damit sich keine Krankheiten durch Kotreste übertragen können. Falls Sie es dabei auswaschen müssen, verwenden Sie heißes Wasser statt Desinfektionsmittel – chemische Reinigungsprodukte können gesundheitsschädlich für die Vögel sein.

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