Richtig heizen: So sparen Sie Heizkosten und Energie

Vom Heizen und Lüften: So sparen Sie Heizkosten und Energie

Energiesparen ist das Gebot der Stunde. Das größte Sparpotenzial bietet dabei das Heizen, denn laut einer Studie der Europäischen Kommission stehen die Heizung und Warmwasserbereitung mit fast 80% mit großem Abstand an der Spitze des gesamten Energieverbrauchs in den eigenen vier Wänden. Bedeutet das jetzt, dass Sie im nächsten Winter frieren müssen, um Heizkosten zu sparen?

Nein – denn mit kontrolliertem Heizen und Lüften erreichen Sie Ihre Wohlfühltemperatur, ohne unnötig Energie zu verschwenden. Das ist einfacher, als Sie vielleicht denken. Mit unseren Tipps heizen Sie den Heizkosten effizient ein!


Rund ums Thermostat: Wie findet man den richtigen Dreh?

Das wichtigste Bauteil Ihrer Heizung ist das Thermostat – denn mit der richtigen Einstellung können Sie eine große Menge an Energie sparen. Und das gilt auch schon für manuelle Thermostate, wie sie in den meisten Mietwohnungen zu finden sind. Damit Thermostate richtig arbeiten können, dürfen sie nicht durch Vorhänge und Ähnliches verdeckt werden. Ist das nicht anders möglich, nutzen Sie einen Fernfühler.

An den Zahlen auf dem Thermostat können Sie die Temperatur erkennen, die durch die jeweilige Einstellung erreicht und gehalten wird. Alle Thermostate sind so eingestellt, dass sie auf 3 eine Temperatur von 20°C erreichen. Diese Temperatur ist für viele Räume bereits ausreichend. Mögen Sie es wärmer oder kälter, dann nutzen Sie die eingezeichneten Teilstriche – jeder Teilstrich entspricht 1°C, so dass der Unterschied zwischen zwei Zahlen jeweils 4°C beträgt. Testen Sie selbst aus, wie hoch Ihre Wohlfühltemperatur ist, und stellen Sie das Thermostat entsprechend ein. Ein Tipp: Mit den Sparclips am Thermostat können Sie diese Temperatur markieren oder sogar blockieren, dass die Heizung höher gedreht wird.

Übrigens gilt beim Heizen die alte Regel "Viel hilft viel" nicht. Die Temperatur von zum Beispiel 20°C wird bei einer Einstellung auf 5 nicht schneller erreicht als bei 3 – denn das heiße Wasser in der Heizung hat immer dieselbe Temperatur, die Heizung heizt bei einer höheren Einstellung nur länger. Deshalb: Auch wenn Sie direkt von draußen hereinkommen und Sie es schnell warm haben möchten, bleiben Sie bei Ihrer Einstellung für die Wohlfühltemperatur. Ansonsten wird der Raum unnötig warm, und verbrauchen überflüssig viel Energie. Auch wichtig: Wenn Sie mehrere Heizkörper in einem Raum haben, sollten alle auf die gleiche Temperatur eingestellt sein.

Smart heizen: Welche Vorteile haben smarte Thermostate?

Wie alle smarten Produkte haben auch smarte Thermostate und Heizsysteme das Ziel, Ihnen die Arbeit abzunehmen und gleichzeitig so effizient wie möglich zu arbeiten. Das sind die Vorteile von smarten Thermostaten:

Individuelle Heizkurven
Morgens warm, tagsüber kühl und abends wieder warm: Beim smarten Heizen über Thermostate können Sie für jeden Tag und jeden Raum verschiedene Heizkurven programmieren – so wird es zum Beispiel am Wochenende später warm als an Arbeitstagen. Die Programmierung erfolgt dabei bequem per App.

Steuerung von unterwegs
Sind Sie auf dem Heimweg und möchten es gleich kuschelig warm haben? Dann steuern Sie Ihre Heizung einfach ganz smart von unterwegs über die App. Das ist auch praktisch, wenn Sie länger nicht zu Hause sein werden und vergessen haben, die Heizung herunter zu regulieren. Besonders smarte Systeme erkennen sogar, ob jemand zu Hause ist, und heizen entsprechend.

Anzeige von Energiesparpotenzialen
Einige Modelle zeigen Ihnen in der zugehörigen App Energiesparpotenziale an und machen Verbesserungsvorschläge, sodass Sie noch effizienter heizen können.

Fenster-Offen-Erkennung
Verfügt das System über eine Fenster-Offen-Erkennung, wird die Raumtemperatur beim Lüften automatisch heruntergesetzt. Wenn Sie das Fenster wieder schließen, regelt das Thermostat die Temperatur automatisch wieder nach oben.

Ein Tipp: Grundsätzlich sollten Thermostate ca. alle 15 Jahre ausgetauscht werden. Sind Ihre älter, können Sie die manuellen Thermostate auch in Mietwohnungen selbst gegen smarte Thermostate/Funk-Thermostate austauschen. Damit können Sie Ihre Heizkosten pro Jahr um etwa 60 bis 120 Euro senken.

Grad um Grad: Welche Raumtemperaturen werden empfohlen?

Empfohlene Raumtemperatur

Auch wenn die Wohlfühltemperatur bei jedem etwas anders ist, lohnt sich doch ein Blick auf die empfohlenen Raumtemperaturen – denn diese geben einen guten Anhaltspunkt, von dem aus Sie Ihre Heizkörper stufenweise hoch- oder runterregulieren können, bis Sie sich wohlfühlen. Empfohlen werden:

Badezimmer: ca. 23–24°C, manuelle Einstellung ca. 4 Arbeits- u. Kinderzimmer: ca. 22°C, manuelle Einstellung ca. 3,5 Wohn- u. Esszimmer: ca. 20°C, manuelle Einstellung ca. 3 (Grundeinstellung/Sonnensymbol) Küche: ca. 18°C, manuelle Einstellung ca. 2,5 Hobbyraum, Schlafzimmer: ca. 16°C, manuelle Einstellung ca. 2 Alle Räume nachts: ca. 14°C, manuelle Einstellung ca. 1,5 (Nachtabsenkung/Mondsymbol) Treppenhaus: ca. 12°C, manuelle Einstellung ca. 1 Keller: ca. 6°C (Frostschutzstellung/Schneeflockensymbol)

Bedenken Sie dabei: In einem Einfamilienhaus können Sie pro Jahr rund 75 Euro und in einer Mietwohnung ca. 35 Euro sparen, wenn Sie die Temperatur nur um ein Grad senken.

Auf und zu: Welchen Einfluss hat das richtige Lüften auf die Heizkosten?

Lüften

Kurz gesagt: Großen Einfluss, denn richtiges Lüften verhindert, dass sich Räume abkühlen und mit stärkerem Nachheizen wieder erwärmt werden müssen. Lüften Sie also während der Heizperiode nicht, um die Temperatur zu regeln, sondern um verbrauchte Luft und Feuchtigkeit gegen frische Luft auszutauschen.

Expert:innen empfehlen, drei- bis viermal täglich kurz und intensiv zu lüften. Unbedingt bei weit geöffneten Fenstern und/oder Türen stoßlüften und für Durchzug sorgen. So wird die Luft am schnellsten und effizientesten ausgetauscht. Durch lange gekippte Fenster dagegen erfolgt kaum Luftaustausch – stattdessen kühlen die Wände aus, was Schimmel begünstigt. Und noch ein Argument: Stoßlüften statt Dauerlüften spart bares Geld, nämlich bis zu 155 Euro im Jahr.

Wie lange Sie stoßlüften sollten, hängt von der Außentemperatur ab. Im Winter bei Temperaturen unter 0°C reichen je 5 Minuten, im März und November sollten es bei Temperaturen zwischen 0°C und 10 °C ca. 10 Minuten sein. Bei höheren Temperaturen darf das Stoßlüften auch auch gern 15–30 Minuten dauern. Auch nach dem Baden oder Duschen und bevor Sie zu Bett gehen und die Heizung herunterdrehen, sollten Sie stoßlüften, damit die Feuchtigkeit entweichen kann. Vergessen Sie nicht, auch Räume regelmäßig zu lüften, die gar nicht oder nicht ständig beheizt werden.

Fenster und Türen: An welchen Stellen kann man beim Heizen noch sparen?

Richtiges Heizen – bzw. das richtige Raumklima – beginnt natürlich beim Heizkörper, hört dort aber längst nicht auf. Es gibt verschiedene Faktoren, die Einfluss auf die Raumtemperatur und damit auf die Heizkosten haben. Dazu gehören:

Heizung entlüften
Ihre Heizung gluckert und wird nicht mehr richtig warm? Dann sollten sie die Heizkörper entlüften – mit einem Heizkörper Entlüftungsschlüssel geht das ganz leicht, und Sie können so in einer Mietwohnung bis zu 30 Euro sparen.

Fenster
Haben Sie das Gefühl, dass durch Ihre Fenster der Wind pfeift? Dann machen Sie den Test: Stellen Sie ein Teelicht oder eine Kerze vor das geschlossene Fenster – wenn die Flamme flackert, ist das Fenster undicht. Keine Kerze zur Hand? Ein Blatt Papier tut's auch: Legen Sie es zwischen Rahmen und Fensterflügel und schließen Sie das Fenster. Lässt es sich bei geschlossenem Fenster herausziehen? Dann entweicht genau dort die Wärme nach draußen, und das Fenster muss abgedichtet werden. So können Sie pro Fenster bis zu 7 Euro im Jahr einsparen. Das richtige Material zum Abdichten finden Sie bei BAUHAUS.

Türen
Einfach, aber äußerst effektiv: Tür zu, wenn Sie heizen! So bleibt die Temperatur im Raum konstant. Strömt stattdessen die kältere Luft des Flurs oder anderer Räume durch die geöffnete Tür herein, schaltet sich die Heizung ein, um wieder auf die gewünschte Wärme zu kommen.

Rolläden, Jalousien und Vorhänge
Noch ein leichter Trick: Schließen Sie nachts die Rolläden, Jalousien und/oder Vorhänge, damit die Wärme im Raum nicht über die Fenster entweichen kann. Das spart bis zu 15 Euro im Jahr.

Einrichtung
Das Auge wärmt mit: Wenn Sie Ihre Wohnung behaglich einrichten, zum Beispiel mit Kuscheldecken, Kissen, Kerzen und dicken Teppichen, wird Ihnen nicht nur warm ums Herz – Sie fühlen sich auch so wohl, dass Ihnen weniger kalt ist.

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