Wildbienenhotel selber bauen

Ein Wildbienenhotel gehört in jeden naturnahen Garten oder Balkon. Heimische Wildbienen, Hummeln und andere nützliche Insekten haben es immer schwerer, geeignete Brutplätze und auch Nahrung in Form von Blüten und Pollen in freier Landschaft zu finden. Mit einem Wildbienenhotel können wir als Hobbygärtner den bedrohten Tieren helfen und etwas für den Naturschutz tun. Und groß ist die Freude bei Groß und Klein, wenn Wildbienen und bunte Falter fröhlich durch den Garten flattern und die Beete von emsigen Insekten umschwärmt werden.

Wildbienenhotel selber bauen: Darauf müssen Sie achten

Beim Bau eines Wildbienenhotels werden oft Fehler gemacht, die sich durch gute Planung sowie durch fachkundige Tipps vermeiden lassen:

Die häufigsten Fehler bei Wildbienenhotels sind zu eng gesetzte Nistgänge oder Bohrungen, ungeeignete Bohrdurchmesser oder durchgängige Nistgänge, die zu beiden Seiten geöffnet sind. Auch der Aufstellort ist wichtig, er sollte vor Regen geschützt sein. Wird Nadelholz verwendet, sollte es nicht gebohrt, sondern gefräst werden, da beim Bohren Holzfasern verbleiben, die die Flügel der Bienen verletzen könnten.


Mauerbienenhotel aus Holz selber bauen: So wird's gemacht

Schritt-für-Schritt-Anleitung

Fotos & Text: Selbst ist der Mann

Wildbienenarten wie etwa Mauerbienen können sich im Garten als echte Nützlinge erweisen. Besonders im Frühjahr bestäuben sie eifrig unter anderem Obstbäume, Sträucher und Gartenpflanzen.

Da auch für Mauerbienen der Lebensraum zunehmend knapper wird, kann man den Insekten im Garten durch gezielt aufgestellte Nistkästen oder Wildbienenhotels helfen.

Haben sich Mauerbienen erst einmal im Wildbienenhotel eingenistet, ist es wichtig, dass der Garten den Insekten ein ausreichendes Nektar- und Pollenangebot zur Verfügung stellt.


Schwierigkeit: Fräsarbeiten erfordern zumindest Grunderfahrung; unter Umständen Hilfe holen.

Werkzeuge

  1. Oberfräse (ggf. im Baumarkt leihen)
  2. Stichsäge mit Parallelanschlag
  3. Akku-Bohrschrauber
  4. Schreinerwinkel
  5. Schmiege 

Zeit: Ein bis zwei Tage (inklusive Trockenzeit)

Materialliste für den Bau des Insektenhotels:

  1. 8x Stockwerk 160 x 160 mm (Leimholz Fichte 18 mm dick)
  2. 2x Dachgiebel 150 x 50 mm (Leimholz Fichte 18 mm dick)
  3. 2x Sockel 145 x 25 mm (Leimholz Fichte 18 mm dick)
  4. 2x Dach 200 x 160 mm (Leimholz Fichte 18 mm dick)
  5. Schlossschraube mit Flügelmutter M6 x 150 mm
  6. Holzleim
  7. Gewebeband

Materialkosten ca. 25 Euro

 

 

Schritt 1

Hauptbestandteil dieses Wildbienenhotels sind aufeinander gestapelte Nistbretter aus Kiefer oder Fichte. Mit der Oberfräse werden nicht mehr als sechs Fräsnuten pro Brett und pro Seite in gleichmäßigen Abständen gefräst.

Schritt 2

Die Seiten der Nistplatten vorsichtig mit der Stichsäge abschrägen. Parallelanschlag zur Hilfe nehmen. Die Bretter anschließend in der Mitte teilen, um die einzelnen Nistplatten zu erhalten.

Schritt 3

Bei allen Nistplatten ist es wichtig, dass die gefrästen „Gänge“ an einem Ende geschlossen bleiben. Für die später anzubringende Schlossschraube in die Mitte der Bretter ein Loch bohren.

Schritt 4

Auf ein weiteres Brett die Umrisse für die Dachgiebel aufzeichnen. Dabei hilft ein Schreinerwinkel. Anschließend die Dachgiebel entlang den Markierungen mit der Stichsäge ausschneiden.

Schritt 5

Die Giebel nutzen, um mit der Schmiege den Gehrungswinkel für das Dach zu ermitteln. Die Auflage der Stichsäge wird nun in dem ermittelten Winkel eingestellt. Auf einer Seite werden die Bretter für das Dach in dem eingestellten Gehrungswinkel abgeschrägt.

Schritt 6

Kleine Drahtstifte unter die Dachgiebel einschlagen und die Köpfe der Nägel entfernen. Durch diesen „Nageltrick“ verrutschen die Bauteile beim anschließenden Verleimen nicht. In die Mitte der Dachplatte ebenfalls ein Loch bohren. Die Giebel auf der Dachplatte befestigen und die Konstruktion zum Trocknen mit Klebeband sichern.

Schritt 7

Eine Schlossschraube durch die Löcher in der Mitte der Platten schieben. Eine Flügelmutter auf der anderen Seite hält die Nistplatten zusammen, ohne dass sie verleimt werden müssen. Damit das Wildbienenhotel trotz Flügelmutter stabil aufgestellt werden kann, werden auf der Unterseite Sockel angebracht. Dazu zwei Reststücke so anpassen, dass sie etwas höher als die Flügelmutter sind. Anschließend den Sockel unten an den Nistkasten leimen.en.

Schritt 8

Wie schon zuvor die Giebel wird auch das Dach vor dem Verleimen mit Klebeband zusammengehalten. Beide Dachseiten miteinander verleimen und zum Trocknen lose auf den Nistkasten-Giebel legen.

Schritt 9

Das Dach bleibt lose, sodass es sich jederzeit zur Reinigung abnehmen lässt. Wenn sich die Mauerbienen im Herbst verpuppt haben, die Nistbretter unbedingt reinigen, um Parasitenbefall vorzubeugen.

Schritt 10

Sobald der Leim getrocknet ist, kann das Klebeband auch vom Dach vorsichtig entfernt werden. Wildbienenhotel auf Wunsch anschließend mit Bienenwachs (für rund 10 Euro im Handel erhältlich) behandeln – das Naturprodukt ist frei von Giftstoffen und veredelt das behandelte Holz nachhaltig.

Wildbienenhotel richtig aufstellen

Wildbienenhotels sollten sonnig, trocken und geschützt stehen und nach Südost zeigen. Idealerweise stehen in der Nähe nektarreiche Pflanzen – denn Wildbienen fliegen zur Nahrungssuche nur wenige Hundert Meter weit.

Wenn Sie ein großes Insekten- oder Wildbienenhotel wählen, bieten Sie gleich mehreren Arten Unterschlupf. Mit insektenfreundlichen Beeten locken Sie zudem viele unterschiedliche Arten an. Und Bienenmagnete wie der Garten-Salbei (Salvia nemorosa) oder der gelbe Sonnenhut (Rudbeckia fulgida) sind auch optisch eine Wucht!

Auch BAUHAUS engagiert sich für den Schutz der Bienen. Schon seit mehreren Jahren gibt es bei BAUHAUS einen Bienentag. Unter anderem gibt es dort einen Flyer mit vielen Tipps rund um bienenfreundliche Gärten – als Extra darin enthalten eine Gratis-Probe mit Blumenwiesen-Saatgut.


So bauen Sie ein einfaches Wildbienenhotel aus Bambus

  1. Sägen Sie Bambusstäbe in dosenlange Abschnitte. Den saubersten Schnitt schafft eine Metallsäge. Gartenscheren quetschen den Stab nur und es würde keine Biene einziehen.
  2. Die Schnittkanten dürfen nicht ausgefranst sein, die Stängel sollten auf 10 cm Länge hohl sein. Schieben Sie das Mark nach hinten. Bei durchgehend hohlen Stängeln verstopfen Sie ein Ende mit Watte.
  3. Schieben Sie dann die Stängel mit der Öffnung nach vorn in eine Metalldose. Sie sollten mit der Dosenöffnung abschließen oder sich dicht dahinter befinden. Wichtig ist, dass sich die Stäbe nicht bewegen können.
  4. Nun wird die Dose an einem trockenen, sonnigen Platz platziert, z. B. unter einem Dachvorsprung. Sichern Sie sie gut. Bald finden sich erste Wildbienen ein, die übrigens weder stechen noch aggressiv sind.



Die Rostrote Mauerbiene

Die Rostrote Mauerbiene ist auffallend pelzig. Sie gilt als echter Frühlingsbote und zeigt sich bereits, wenn die andauernden Fröste vorbei sind und erste Frühblüher wie Krokusse oder Schneeglöckchen sprießen.

Mehr erfahren >

Das könnte Sie auch interessieren: