DIY: Ostereier kreativ gestalten

Bald ist Ostern und Sie haben dieses Jahr so richtig Lust selbst kreativ zu werden? Perfekt! Wie wäre es mit selbstgefärbten Ostereiern? Aber nicht etwa so, wie Sie es vielleicht früher bei Ihren Großeltern gemacht haben – ein Ei in eine Fertigfarbe tunken – sondern ein wenig origineller. Wir haben drei spannende Ostereier-Gestaltungsmethoden für Sie zusammengestellt, die den Osterhasen vor Neid erblassen lassen!

Bevor es los geht

Überlegen Sie sich im Vorfeld, ob Sie die bemalten Eier wirklich auch verspeisen oder ob Sie die kleinen Kunstwerke nicht lieber zu Dekozwecken nutzen möchten. Immerhin haben Sie sich damit sicherlich viel Mühe gegeben – und wenn Sie die Eier verschenken möchten, bleibt das Geschenk ewig erhalten.

Ausblasen ist hier das Stichwort: Um die Eier haltbar zu machen, piksen Sie ein Loch auf die Ober- und ein Loch auf die Unterseite und blasen Sie das Ei vorsichtig aus. Anschließend können Sie eine Schnur hindurch fädeln, um das fertig verzierte Ei später aufhängen zu können.


Filigrane Naturmotive: Die Blättertechnik

Mit der Blättertechnik zaubern Sie mit nur wenigen Handgriffen den Abdruck eines Blattes oder einer Blüte auf ein Ei. Das Ergebnis: Wunderschöne, filigrane Abdrücke, die jedes Osterei einzigartig machen.

Sie benötigen dieses Material:

  1. Schere
  2. Nylon-Strumpfhose
  3. Ausgeblasene oder hartgekochte weiße Eier
  4. Eierfarben (Tabs oder flüssige Farbe)
  5. Topf, Becher oder Schale für das Farbbad
  6. Blätter oder Blüten
  7. Etwas Küchenpapier

1. Zuschneiden und vorbreiten

Schneiden Sie die Strumpfhose mit einer Schere in gleichgroße Schlauchstücke. Achten Sie darauf, dass die Stücke nicht zu klein werden – kalkulieren Sie am besten mit ca. 15 cm pro Schlauchstück. Anschließend knoten Sie jeweils eine Seite der Strumpfhosenstücke feste zu.


2. Ei und Blatt gut einpacken

Wählen Sie ein Blatt (oder eine Blüte) aus, dessen Abdruck Sie auf ein Ei übertragen möchten und legen Sie es auf ein Ei. Jetzt geben Sie beides zusammen vorsichtig in eins der vorbereiteten Schlauchstücke und knoten auch das andere Ende möglichst straff zusammen. Das Ei sollte keinen Spielraum in dem Strumpfhosenstück haben, sonst funktioniert diese Färbetechnik nicht.


3. Buntes Farbbad

Legen Sie das stramm eingepackte Ei in ein Farbbad Ihrer Wahl und lassen Sie es nach Packungsanweisung „ziehen“. Wenn die Zeit um ist, holen Sie das Ei aus dem Farbbad heraus und lasse es auf einem Stück Küchenpapier trocknen.

Tipp: Bei dieser Färbetechnik können Sie ordentlich in die Farbpalette greifen. Egal ob Pastelltöne oder metallische Farben – die Blätter- oder Blütenabdrücke veredeln jede Farbe gleichermaßen gut und setzen tolle Effekte.


4. Das Ergebnis

Wenn das Ei getrocknet ist, können Sie das Schlauchstück aufschneiden und sich über Ihr individuelles Osterei freuen! Wenn Sie das erste Mal Ostereier mit dieser Technik gestaltet haben, werden Sie sicherlich überrascht sein, wie klar und filigran die Abdrücke geworden sind, oder?


Eierkunst mit Tradition: Sorbische Ostereier

Sie mögen es extravagant? Dann sind sorbische Ostereier genau das Richtige für Sie! Diese kleinen Kunstwerke werden von dem slawischen Volk der Sorben bereits seit dem Mittelalter angefertigt und an die Liebsten verschenkt. Es gibt viele verschiedene Techniken, um ein Osterei sorbisch zu gestalten. Wir stellen Ihnen die einfachste Methode vor, mit der Sie ganz leicht ein schnödes Ei zu einem Osterei der Extraklasse verwandeln.

Sie benötigen dieses Material:

  1. Ausgeblasene (Löcher mit Wachs verschließen!) oder hartgekochte, weiße Eier
  2. Bleistift oder Gummibänder
  3. Löffel (am besten einen alten)
  4. Glas mit Erde oder Sand
  5. Kerze
  6. Teelicht
  7. Feuerzeug
  8. Stecknadeln mit Kunststoffkopf
  9. Eierfarben (Tabs oder flüssige Farbe)
  10. Topf, Becher oder Schale für das Farbbad
  11. Etwas Küchenpapier
  12. Ggf. Zahnstocher, um Garn zum Aufhängen hindurch zu führen

1. Vorzeichnen

Damit das Muster Ihres sorbischen Ostereis auch so wird, wie Sie es sich vorstellen, empfiehlt es sich, dass Sie Ihr Vorhaben auf dem Ei skizzieren. Ein paar Bleistiftlinien können hier schon kleine Wunder bewirken! Sie möchten Ihrer inneren Muse lieber freie Hand beim Verzieren gewähren? Dann können Sie diesen Schritt natürlich überspringen.

2. Das Wachsgefäß vorbereiten

Damit das Verzieren später möglichst unkompliziert ist, bauen Sie nun aus einem Löffel ein Wachsgefäß. Dazu biegen Sie den Löffel und stecken ihn mit der langen Seite in ein mit Sand befülltes Glas. So hat Ihr provisorisches Wachsgefäß einen sicheren Stand. Jetzt brechen Sie ein Stück Kerze ab und bröckeln es auf den Löffel. Ein Teelicht unter dem Löffel schmilzt das Kerzenstück zu Wachs und hält es gleichmäßig warm – das macht das Verzieren besonders einfach.

3. Mit Wachs verzieren

Tunken Sie eine Stecknadel in das warme Wachs und tragen Sie ein Muster auf das Ei auf. Hierbei folgen Sie entweder Ihrer Vorzeichnung oder Ihrer Intuition. Erlaubt ist, was gefällt! Bevor es weiter geht, lassen Sie das Wachs gut trocknen.

Tipp: Eine Stecknadel in der Radiergummispitze eines Bleistiftes macht das Verzieren der Ostereier viel komfortabler und Sie können genauer arbeiten.


4. Das Farbbad

Wenn das Wachs getrocknet ist, legen Sie die Eier in das Farbbad und lassen sie so lange „ziehen“, wie es die Packung sagt – meistens reichen schon 2 bis 3 Minuten. Anschließend holen Sie die Eier aus dem Farbbad heraus und lassen sie auf einem Stück Küchenpapier trocknen.

5. Mehrfarbige Farbakzente

Ihre sorbischen Ostereier sollen später mehrfarbig sein? Kein Problem! Wenn Ihr Ei verschiedenfarbige Ornamente haben soll, wiederholen Sie ganz einfach den 3. Schritt, tupfen eine neue Wachsschicht auf das Ei und gönnen ihm anschließend noch einmal ein Farbbad, bevor es mit Schritt 6 weitergeht.

6. Wachs entfernen

Zum Schluss muss das Wachs entfernt werden. Dazu erhitzen Sie die eingefärbten, trockenen Eier für ein paar Minuten im Backofen. Wenn das Wachs zu schmelzen beginnt, können Sie sie herausholen und die Wachsreste mit einem Stück Küchenpapier vorsichtig abwischen.

7. Das Ergebnis

Sobald Sie das Wachs abgewischt haben, sind Ihre sorbischen Ostereier fertig und bereit zum Dekorieren oder Verschenken.

Übrigens: Bei den Sorben hat jedes traditionelle Ornament eine bestimmte Bedeutung. Zum Beispiel symbolisieren kleine Dreiecke in einer Linie Wolfszähne – sie sollen den Beschenkten vor bösen Einflüssen schützen. Schmale Kiefernzweige bringen Gesundheit und eine Sonne oder auch Strahlen stehen für Wachstum.


Intensive Farben ohne Chemie: Die natürliche Färbemethode

Es gibt viele Möglichkeiten ein Osterei zu gestalten, aber fast immer unumgänglich dabei ist das Farbbad. Um nicht auf chemische Farben zurückgreifen zu müssen: Wie wäre es, wenn Sie Ihr eigenes Farbbad herstellen – und zwar zu 100 % mit natürlichen Zutaten? So wissen nicht nur Sie, was enthalten ist, sondern Sie können auch ausschließen, dass gewisse Stoffe in der Farbe enthalten sind, die eine allergieähnliche Reaktion auslösen könnten. Die Natur liefert für diese Färbemethode die Inspiration! Tipp: Feine Muster wie Punkte oder Streifen können Sie mit einem in Essig oder Zitronensaft getunkten Wattestäbchen aufmalen.

Sie benötigen dieses Material:

  1. Ausgeblasene oder hartgekochte weiße Eier (warme Eier nehmen die Farbe besonders gut auf)
  2. Töpfe oder Schalen
  3. Frische, geeignete Zutaten (z. B. 200 g Heidelbeeren, 300 g Spinat, 20 g Kurkuma)
  4. Etwas Küchenpapier

1. Das Farbbad herstellen

Als erstes stellen Sie das Farbbad für die Eier her. Dazu können Sie verschiedene frische Zutaten nehmen – je nachdem welche Farbe Ihre Ostereier später haben sollen. Kochen Sie die Zutaten jeweils in 1 l Wasser und lassen Sie sie mindestens 15 Min. ziehen. Anschließend nehmen Sie die Zutaten aus dem Sud, sodass keine Rückstände bleiben.

Tipp: In der Natur finden Sie die perfekte Basis für nahezu jede Farbe. Es muss nicht immer Rote Bete sein! Ein Sud aus zwei bis drei Handvoll Rotkohlblättern oder roten Zwiebelschalen färbt Ihre Eier rot. Die gleiche Menge Heidelbeeren ergeben ein intensives Blau. Goldig-gelb färben sich die Eierschalen mit 20 g Kurkuma. 6 EL getrocknete Kamillenblüten sorgen mit 0,5 l Wasser für ein warmes Ocker. 300 g Spinat lassen Ihre Eier mintig-grün leuchten. Auch Brennnessel, Mangold und Petersilie haben diesen Effekt. Grundsätzlich gilt: Je mehr, umso stärker die Farbe.


2. Farbe ziehen lassen

Jetzt können Sie die Eier in Ihre selbstgemachten Farbbäder legen und „ziehen“ lassen. Wie lange, bleibt Ihnen überlassen – je länger die Eier im Farbbad liegen, desto intensiver wird das Ergebnis sein. Wenn Sie es nicht eilig haben, können Sie die Eier auch den ganzen Tag oder über Nacht Farbe ziehen lassen. Wir empfehlen mindestens 30 Min. für ein sichtbares Farbergebnis.

3. Trocknen

Nachdem Sie den Eiern genügend Zeit gegeben haben, um Farbe zu bekommen, holen Sie sie aus dem natürlichen Farbbad heraus und lassen sie auf einem Stück Küchenpapier gut trocknen – und keine Angst: auch wenn die natürlichen Zutaten viel Farbe an das Ei abgeben, werden sie keine Hände verfärben.

4. Das Ergebnis

Sie haben die Eier gut trocknen lassen? Dann können Sie die Power der Natur, die in dieser Färbemethode steckt, bei Ihren Ostereiern bewundern – und dann natürlich die Eier verspeisen, verschenken oder mit ihnen dekorieren.

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