Keller von innen sanieren

Feuchte Kellerwände mit abplatzendem Putz, Salzausblühungen oder gar Schimmel sind meist ein Zeichen dafür, dass Wasser von außen auf das Mauerwerk drückt. Schlechte oder falsche Lüftung im Kellerinneren verschärfen das Problem. Damit sich Feuchtigkeit, Schimmel und Co. nicht weiter ausbreiten und die Grundsubstanz des gesamten Hauses schädigen, sollten Sie schnellstens handeln und die vertikale Mauerabdichtung außen freilegen und sanieren. Ist das nicht möglich (z. B. öffentlicher Gehwege, nicht unterkellerter Anbau, etc.), müssen Sie von innen in mehreren Schichten abdichten: Meist folgt auf die Grundierung eine Dichtschlämme, zum Schließen von Hohlstellen eine zementäre Spachtelmasse und abschließend ein Sanierputz.

Beachten Sie: Verwenden Sie nur Abdichtprodukte, deren Komponenten aufeinander abgestimmt und gemeinsam verwendbar sind. Empfehlenswert ist der Kauf von Produkten eines Herstellers!

Wie Sie feuchte Kellerwände von außen mit Putz abdichten, lesen Sie im BAUHAUS Ratgeber Kellerwände mit Putz sanieren.

1. Vorarbeiten

Auf der Kellerwand im gezeigten Beispiel sind deutlich dunkle Verfärbungen sowie abblätternde Farb- und Putzschichten erkennbar. Wenn die Sanierung von außen erfolgen kann, müssen Sie innen lediglich Ausbesserungsarbeiten durchführen. Verwenden Sie in diesem Fall nur diffusionsoffene Beschichtungen (keine Dichtschlämmen, sondern nur Sanier- oder Kalkputze). Ist die Außensanierung nicht möglich, dichten Sie die Wand von innen ab.

Entfernen Sie zunächst komplett die alten Beschichtungen und legen das Mauerwerk frei. Kratzen Sie auch mürbe Fugen aus und reinigen die Wand anschließend sorgfältig (Putzreste, Staub, etc. entfernen). Lassen Sie die Wand nun trocknen (ggf. Bautrockner einsetzen).

2. Kellerwand innen abdichten

Tragen Sie mit einem Quast die Grundierung volldeckend auf die gesamte Kellerwand auf. Nach einer Wartezeit (Herstellerangaben beachten) tragen Sie die nächste Schicht – die Dichtschlämme – auf die vorbehandelte Wand auf.

Verspachteln Sie anschließend die Mauerunebenheiten, indem Sie Spachtelmasse abschnittsweise auf die Wand auftragen. Erst nach einer weiteren Trocknungszeit folgt der Auftrag des Sanierputzes.

3. Sanierputz auftragen

Zementhaltige Putze binden Wasser, auch das Ihrer Haut. Tragen Sie deshalb immer Handschuhe bei der Arbeit mit Putz und setzen Sie am besten auch eine Schutzbrille auf. Wenn doch etwas ins Auge geht, spülen Sie es mit viel klarem Wasser – und gehen Sie schnell zum Arzt.

Im gezeigten Beispiel wurde bereits ein erster Spritzbewurf des Sanierputzes durchgeführt: Den Putz dabei locker aus der Hand (von der Kelle) auf die Wand werfen (max. 50 % deckend).

Mischen Sie dem Anmachwasser für den Putz des Spritzbewurfs 50 Prozent Haftgrund bei. Der Putz ist dadurch deutlich flüssiger (linkes Bild) als der normal angemischte Sanierputz (rechtes Bild). Bei letzterem ist die richtige Konsistenz erreicht, wenn der Putz nicht von der Kelle fließt.

Tragen Sie nach einer erneuten Trocknungszeit den Putz abschnittsweise und in zwei Lagen, mit einer Gesamtstärke von etwa 25 Millimeter, auf.

Beachten Sie: Die einzelnen Putzschichten nach Herstellerangaben trocknen lassen.

Glätten Sie den Putz mit einem vorgenässten Abziehwerkzeug. Wenn der Putz matt und steift ist, reiben Sie ihn abschließend mit einem feuchten Reibe-, Filz- oder Schwammbrett glatt.

Bildergalerie Keller von innen sanieren

Wann ist eine Kellerwand feucht?

Für Laien sind feuchte Kellerwände leicht an sichtbaren Merkmalen wie abplatzendem Putz, Salzausblühungen oder Schimmel erkennbar. Ob die Feuchtigkeit aber durch Kondensation an der Kellerwand, schlechte Wärmedämmung, einen Rohrbruch, drückendes Wasser oder gar durch marodes Mauerwerk hervorgerufen wurde, sollte durch einen Bausachverständigen festgestellt werden. Er führt eine genaue Schadensanalyse durch und bestimmt die zu ergreifenden Sanierungsmaßnahmen der Feuchtigkeitsschäden.

Schimmel im Keller – was tun?

  1. Identifizieren Sie die Ursache, die für die feuchten Kellerwände verantwortlich ist (ggf. Bausachverständigen zurate ziehen).
  2. Ist der Schimmel an den Kellerwänden durch Kondensation von zu viel Luftfeuchtigkeit entstanden, beseitigen Sie die Schimmelschäden (abwischen, abschleifen, Tapeten oder Gipskartonplatten austauschen).
  3. Schimmelentferner auftragen.
  4. Lassen Sie das Mauerwerk trocknen. Stellen Sie gegebenenfalls einen Luftentfeuchter auf.
  5. Sorgen Sie außerdem durch richtiges Lüftungsverhalten dafür, dass die Luftfeuchtigkeit im Keller abnimmt und dauerhaft niedrig bleibt: Lüften Sie nur, wenn die Außentemperatur merkbar niedriger ist als die Temperatur im Keller (regelmäßig im Winter oder nachts lüften). Lüften Sie den Keller nicht bei sehr warmem Wetter.
  6. Hat der Schimmel an den Kellerwänden andere Ursachen als Kondensation, beauftragen Sie einen Fachhandwerker mit der Sanierung. Er bestimmt die zu ergreifenden Sanierungsmaßnahmen.

Wie werden Feuchteschäden im Keller saniert?

Je nach der Ursache der Feuchtequelle und ob die Sanierung innen oder außen durchgeführt wird, kommen verschiedene Möglichkeiten in Betracht, etwa:

  1. Mechanische Horizontalabdichtung: Mauersägeverfahren, Chromstahlblechverfahren, Maueraustauschverfahren
  2. Pysikalische oder Chemische Horizontalabdichtung: Injektionsverfahren, elektrophysikalische Mauertrocknung mittels Kriechstrom
  3. Vertikalabdichtung von außen oder von innen

Die jeweils infrage kommende Sanierungsmaßnahme bestimmt der Fachmann.

Was kostet es, eine Kellerwand abzudichten?

Die Kosten für das Abdichten einer Kellerwand sind pauschal nicht abzuschätzen. Zunächst muss ein Bausachverständiger die Ursachen klären, bevor eine Abdichtung erfolgen kann. Diese wiederum richtet sich nach der Ursache der Feuchteschäden. Grundsätzlich ist eine reine Innensanierung in der Regel kostengünstiger als eine Außensanierung mit Erdaushub.

Feuchte Kellerwand, welcher Putz?

Auf trockengelegtem Mauerwerk kommen vor allem wasserdichte Sperrputze oder Dichtschlämmen zum Einsatz. Bei noch feuchtem Mauerwerk eignen sich Sanierputze oder Kalkputze. Für stark durchfeuchtetes Mauerwerk sind Sanierputze allerdings nur flankierende Maßnahmen und die Sanierung sollte umfassend und je nach Feuchtequelle erfolgen. Müssen Sie innen lediglich Ausbesserungsarbeiten durchführen, verwenden Sie ebenfalls diffusionsoffene Beschichtungen wie Sanier- oder Kalkputze (keine Dichtschlämmen).

Wie dichtet man eine feuchte Kellerwand innen ab?

Eine Innenabdichtung feuchter Kellerwände ist dann nötig, wenn die Abdichtung von außen nicht möglich ist:

  1. Prüfen Sie vor Arbeitsbeginn, ob zusätzlich eine Vertikal- oder eine Horizontalabdichtung notwendig ist und beraten Sie sich im Zweifel mit einem Fachmann.
  2. Entfernen Sie alten Putz und alte Farbe vollständig.
  3. Reinigen Sie die Wand mit einer Bürste oder einem Handfeger.
  4. Tragen Sie eine Grundierung auf.
  5. Tragen Sie Dichtschlämme auf das Mauerwerk auf.
  6. Gleichen Sie Fugen und Unebenheiten mit einer flexiblen Spachtelmasse aus.
  7. Tragen Sie einen Sanierputz auf: ein Spritzbewurf und zwei weitere Putzschichten (Gesamtstärke ca. 25 mm).
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