Selbstversorger - der Garten als Vorratsschrank

Bauen Sie im Garten an, was Sie brauchen, und werden Sie zum Selbstversorger! Klingt gut? Dann legen Sie los und ernten Sie schon dieses Jahr Köstliches aus eigenem Anbau!

Selbstversorger müsste man sein. Dann könnte man den leckeren Salat frisch und knackig einfach aus dem eigenen Garten ernten. Die würzigen Kräuter fürs Dressing ließen sich im Selbstversorger-Garten gleich daneben anbauen und pflücken.

Was perfekt klingt, ist einfacher als man meint. Mit den richtigen Tipps werden auch Sie zum Selbstversorger und ernten Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten.


Selbstversorger: Auf das Timing kommt es an

Bevor Sie mit der Selbstversorgung loslegen, lohnen sich einige Fragen: Wann ist Pflanzzeit für welches Gemüse? Was kommt in die Lücken, wenn der Kohlrabi geerntet ist? Und überhaupt: Welche Sorten passen im Selbstversorger-Garten gut zueinander?

Gemüse und Kräuter selbst im Garten anzubauen, klingt kompliziert – ist es aber nicht. Fangen Sie einfach klein und mit wenigen Arten an. Bloß, weil Sie so viel wie möglich für die Selbstversorgung ernten möchten, müssen Sie ja nicht alles selber planen.

Maßgeschneiderte Selbstversorgung im Garten

Einen Pflanzplan zu erstellen, klingt unflexibel, doch keine Sorge: Wenn Sie weniger Platz haben und Ihr Beet deshalb kürzer als in den Beispielen ist, pflanzen oder säen Sie einfach weniger Gemüse. Ist es schmaler, lassen Sie die eine oder andere Reihe weg. Auf diese Weise können Sie die Pläne auch für kompakte Hochbeete nutzen.

Breiter als 1,20 Meter sollte Ihr Beet übrigens nicht sein, sonst wird die Pflege schwierig. Bei diesem Maß können Sie es noch bequem von beiden Seiten erreichen, ohne hineinzutreten.


Wir haben da etwas vorbereitet und liefern Ihnen gleich zwei Anbauideen mitsamt Tipps. Sie erleichtern Ihnen den Start in die Selbstversorgung und lassen sich bei Bedarf individuell verändern.

Pflanzidee für ein Gemüsebeet im Frühling

Legen Sie am besten früh im Jahr, nämlich gleich zum Saisonstart, los und setzen Sie geeignete Pflanzen in Ihr 1,20 x 3 Meter großes Beet. Bereits im März können Sie erste Setzlinge ausbringen. Je nach Wetterlage und Region warten Sie ggf. mit dem Einpflanzen bis April.

Ganz oben im Beet für die Selbstversorgung wächst Kopfsalat, darauf folgt rotstieliger Mangold. Er wird wie die Zuckererbsen in der Mitte und die Rote Bete in der vierten Reihe im April direkt ins Beet gesät. Am unteren Rand wachsen Kohlrabi-Setzlinge heran. Dazwischen gesäte Radieschen nutzen den verbliebenen Platz im Selbstversorger-Garten.


So nutzen Sie Ihr Beet für Selbstversorger im Sommer

Haben Sie die erste Ernte im Jahr eingefahren, ist im Garten reichlich Platz für neues Gemüse: Oben wechseln sich Pflück- und Eichblattsalat ab, den Rest der Reihe füllen zwei Pflanzen Neuseeländer Spinat.

Die Buschbohnen darunter werden direkt gesät, während die im Wechsel mit Basilikum gesetzten Tomaten ebenso wie die Mini-Gurke in der Mitte vorgezogen wurden. Unten links wächst Neuseeländer Spinat, rechts davon Romanasalat. Paprika und Peperoni füllen die letzte Reihe auf.


Ein Gemüsebeet für Stangenbohnen anlegen: so geht‘s

1. Boden vorbereiten

Graben Sie verdichtete Erde um und nehmen Sie dabei Steine und Äste aus dem Beet. Mit einem Rechen oder einem Grubber lockern Sie den Boden auf und sorgen für ein feinkrümeliges Saatbeet.


2. Stangen setzen

Stecken Sie für Feuerbohnen auf beiden Beetseiten Stangen im Abstand von etwa 50 Zentimetern leicht schräg in die Erde. Platzieren Sie die Stangen jeweils so gegenüber, dass sie sich in der Mitte überkreuzen. Oben legen Sie eine Querstange auf und binden die Hölzer mit einer Schnur zusammen.


3. Bohnen pflegen

Die Anfang Mai gesäten Bohnen blühen meist im Hochsommer und brauchen dann viel Wasser. Gießen Sie die Pflanzen daher reichlich. Bei Hitze werfen sie sonst häufig die Blüten ab.


4. Endlich ernten

Ernten Sie Ihre Stangen- und Buschbohnen am besten täglich. So gewinnen Sie zarte und fadenlose Schoten und es wachsen schnell neue nach.


Selbstversorger ohne Garten? Kein Problem!

Haben Sie keinen Garten oder darin nicht genügend Platz, um Gemüse und Kräuter anbauen zu können, macht das gar nichts! Das Gemüse aus dem Plan würde auch in Töpfen und Gefäßen miteinander wachsen.

Beispiel gefällig? Tomaten und Basilikum aus der Mittelreihe im Sommerbeet gedeihen auch im Kübel sehr gut. Pro Tomate brauchen Sie einen großen Topf mit einem Durchmesser von rund 30 Zentimetern. Mitte Mai setzen Sie die Tomate und rundherum das Basilikum ein. Warm und geschützt aufgestellt, zum Beispiel vor einer Hauswand, gedeiht dieses Gemüse-Kräuter-Paar oft sogar besser als im Freiland.


Kräuteranbau ohne Garten

Auch für weitere köstliche Kräuter brauchen Sie nicht zwingend einen Garten, um zum Selbstversorger zu werden. Die würzigen Pflanzen gedeihen auf kleiner Fläche und auch im Topf.

Bauen Sie sie an und genießen Sie es, in der Vielfalt der Düfte und Aromen zu schwelgen und jeden Standort im Garten oder auch auf dem Balkon zu nutzen: Sonnenkinder wie Thymian brauchen einen Logenplatz. Andere wie die Minze entwickeln ihr Aroma auch in zweiter Reihe und im Halbschatten.

Für viel Freude bei wenig Aufwand kaufen Sie diese und andere mehrjährige Kräuter am besten vorgezogen. Dann liefern sie schon im ersten Jahr eine geschmackvolle Ernte.

Setzlinge für den Selbstversorger-Garten kaufen oder säen?

Was macht sich besser? Setzlinge zu kaufen oder das Gemüse selbst zu säen? Für eine reiche Ernte kombinieren Sie am besten beides: Zum Saisonstart ab März sind Salat- und Kohlrabi-Setzlinge praktisch, da sie einen Wachstumsvorsprung haben. Erbsen, Radieschen und Bohnen säen Sie besser direkt in die Erde.

Bei Sommergemüse kommt es darauf an: Brauchen Sie nur eine Gurke, ist ein Setzling ideal. Möchten Sie viele Pflanzen oder ausgefallene Sorten anbauen, lohnt sich die eigene Aussaat.

Balkongemüse zur Selbstversorgung


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